Auswechslung einer HD-Gas Schiebergruppe DN800 mit Hilfe des STOPPEL-Verfahrens

Eine interessante Baustelle der Netz­gesell­schaft Berlin-Brandenburg mbH & Co.

Die Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg (NBB) plante im Rahmen der zustandsorientierten Erneuerung der Ferngasleitung FGL 1600 (DN 800 St, DP 25) die Auswechslung der Schiebergruppe SG 14/1 südlich der Stadt Lauchhammer aufgrund einer Leckagestelle.

Die Schiebergruppe bestand aus einem Streckenschieber DN 800 mit einer Umgangsleitung DN 200 mit zwei Umgangsschiebern, zwei Verschleißschiebern und einer Ausblaseleitung DN 200.
 
Die neue Schiebergruppe besteht aus einem Streckenschieber DN 500 (DP 25) mit einer Umgangsleitung DN 200 mit zwei Umgangsschiebern, zwei Verschleißschiebern und einer neuen Ausblaseleitung DN 200.

Im Zuge der Auswechslung der Schiebergruppe musste die FGL 1600 (Sackleitung) versorgungs-technisch in Betrieb bleiben. Dazu wurde eine 45 m lange provisorische Umgangsleitung DN 100 (DP 25) aufgebaut. Für die Anbindung des Provisoriums wurden beidseitig der SG 14/1 jeweils eine Stoppelarmatur DN 800 gesetzt. Dazu mussten vorab zwei geteilte T-Stücke DN 800 (DP 25, Wandstärke 35 mm) passgenau auf die Altleitung DN 800 aufgeschweißt werden. Die beiden Anbohrungen der Altleitung DN 800 erfolgten in der 44. KW 2024 mittels Bohrarmatur DN 800 (Dauer ca. 1 Tag pro Bohrung). Dazu wurde der Rohrinnendruck auf pmin = 16 bar abgesenkt. 

Die Auswechslung der SG 14/1 erfolgte in der 45. KW 2024. Der zeitliche Ablauf war wie folgt:

04./05.11.2024 Montage der beiden Stoppelarmaturen auf die geteilten T-Stücke DN 800
06.11.2024 Absperrung der FGL 1.600 durch das Einfahren der beiden Stoppel DN 800 und Inbetriebnahme der provisorischen Umgangsleitung DN 100 über die beiden Stoppelarmaturen
07.11.2024, Vormittag Heraustrennen der alten Schiebergruppe (Gewicht ca. 10 t) und Ausheben mit einem Mobilkran
07.11.2024, Nachmittag Einheben der neuen Schiebergruppe (Gewicht ca. 8,5 t), längenmäßige Anpassung und Einschweißen der Schiebergruppe
08.11.2024 zerstörungsfreie Werkstoffprüfung der vier Schweißnähte, Befund ohne Beanstandung,
Ziehen der beiden Stoppel und planmäßige Inbetriebnahme der FGL

Beteiligte Unternehmen:

Auftraggeber: Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co.

Planung/Bauüberwachung: Ingenieurbüro für Wasser und Boden GmbH - GS Stendal

Rohr- und Tiefbau: PRT Energietechnik GmbH, Stadtilm

Stoppelung: MRA GmbH, Mühlenbeck

 

01 Ausgangszustand 02 2023
02 Alte SG14 1
03 Baugrube Suchschachtung 11 2024
04 Befestigung BE Fläche
05 Brunnenbohrung
06 Luftbild BE Fläche
07 Wasserhaltung Baugrube
08 Vormontierte Neue SG14 1
09 Aufschweißen Geteilte T Stücke